Haushaltsausschuss gibt Mittel frei-Fürstenau bekommt eine Million Euro für die Sanierung der Bastion

20. Oktober 2022

NOZ: Von Jürgen Ackmann | 29.09.2022, 14:29 Uhr

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Donnerstag beschlossen, der Samtgemeinde Fürstenau für die Sanierung der Nord-Ost-Bastion auf der Schlossinsel 1,05 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Unterdessen hat die Kommune ein zweites Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben.

https://84e2e091dbe8722022ec58d0bd9f4913.safeframe.googlesyndication.com/safeframe/1-0-38/html/container.html Das Geld stammt aus dem Fördertopf „Kulturinvest“, der mit fast 307 Millionen Euro gefüllt ist. Eingegangen sind allerdings Anträge mit einem Volumen von 596 Millionen Euro. Der Bund fördert nun von den 119 eingereichten Projekten 48 – darunter die Sanierung der Nord-Ost-Bastion auf der Fürstenauer Schlossinsel.

Der Bundestagsabgeordnete für das Osnabrücker Land, André Berghegger, freut sich sehr über die Förderung. „Die Restauration der Nord-Ost-Bastion ist notwendig, um ihre historische Bedeutung sichtbar zu erhalten und sie auch weiterhin für die Öffentlichkeit nutz- und begehbar zu machen“, betont er. Es sei deshalb gut, dass seine Kolleginnen und Kollegen im Haushaltsausschuss das Geld freigegeben hätten.

Zu denen gehörte auch Anke Hennig aus Bramsche. Sie hat den Prozess intensiv begleitet und die Samtgemeinde beim Stellen des Antrages unterstützt. Sie freut sich ebenfalls über die Freigabe der Gelder.

Wie berichtet, hat sich ein Sachverständiger im Auftrag der Samtgemeinde nach dem Abbruch von Mauerteilen im Frühjahr 2021 das Bauwerk angeschaut und befunden, dass eine Sanierung etwa 1,7 Millionen Euro kosten könnte, da die komplette Außenhülle abgetragen werden müsse.

Kürzlich ist es nun zu einem weiteren Mauerabbruch gekommen. Das liegt daran, dass der innere und äußere Mauerteil der Nord-Ost-Bastion bei Sanierungsarbeiten in den 1970er-Jahren nicht richtig miteinander verbunden worden ist und der Hohlraum mit Schutt aufgefüllt worden ist. Der drückt nun gegen die äußere Mauer, was zu Abbrüchen führt.

Zuerst das Mauerwerk trockenlegen

Deshalb ist eine tiefgreifende und aufwändige Sanierung notwendig, wie der Gutachter mitgeteilt hat. Dazu gehört, dass nach dem Ablassen des Wassers aus dem Graben erst einmal der Schlick um die Bastion abgebaggert werden muss, um das Mauerwerk trocken zu legen. Anschließend müsse das Abtragen der äußeren Schale, dass Säubern und Zwischenlagern der Steine folgen. Das gelte auch für den Mauerwerkskern.

Weiterhin muss die innere Mauerwerksschale vorbereitet werden, damit die Haftung zum Mauerwerkskern verbessert und das Aufmauern und Verfüllen des Mauerwerkskerns erfolgen kann. Anschließend kann die äußere Wandschale wieder aufgemauert und durch Anker- und Bindersteine mit dem Mauerwerkskern verbunden werden. Ebenfalls notwendig: Die komplette Erneuerung des Wehrganges einschließlich des Austausches von Balken und Bohlen. Außerdem ist wegen des Brandschutzes eine Außentreppe als zweiter Flucht- und Rettungsweges erforderlich.

Politik wünscht sich zweites Gutachten

Ob es noch eine andere – womöglich kostengünstigere – Variante gibt, soll nun ein zweiter Gutachter prüfen. Die Politik habe sich deshalb eine zweite Meinung gewünscht, so Samtgemeindebürgermeister Matthias Wübbel. Gleichwohl freut er sich, dass das Geld im Haushaltsausschuss so schnell bewilligt worden ist. Damit habe er nicht unbedingt gerechnet. Nun müsse die Samtgemeinde weitere Details klären – zum Beispiel die Frage, bis wann das Fördergeld ausgegeben sein müsse.

Einziger erhaltener Wehrbau dieser Art in der Region

Die Nord-Ost-Bastion ist der einzig erhaltene Wehrbau dieser Art im Osnabrücker Land. Die Mauerstärke beträgt insgesamt sechs Meter. Sie hat einen Durchmesser von 25 Metern und zeigt den Verlauf der ehemaligen Festungsmauer in Richtung der alten Zugbrücke. Heute dient die Nord-Ost-Bastion nicht mehr der Verteidigung, sondern ist zu einem Ort von Sektempfängen, Hochzeiten oder Mittelalterfesten geworden. Bis zu 70 Personen finden dort Platz – wenn der Zugang nicht gerade gesperrt ist.

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