Ein schwerer Schlag für die Region!
Dienstag, 8. November 2022, Pressemitteilung der Nils-Stensen-Kliniken
Neuausrichtung Marienhospital Ankum-Bersenbrück
MHA – Marienhospital Ankum Bersenbrück
Regionales Gesundheitszentrum geplant
Ankum. Die Niels-Stensen-Kliniken planen eine Neuausrichtung für das Marienhospital Ankum-Bersenbrück. Durch die Etablierung eines Regionalen Gesundheitszentrums – das erste dieser Art in Niedersachsen – wird der Krankenhausstandort Ankum zukunftsfähig aufgestellt.
„Wir möchten für die Menschen in Ankum-Bersenbrück langfristig eine qualifizierte medizinische Versorgung sichern“, sagt Werner Lullmann, Geschäftsführer der Niels-Stensen-Kliniken. „In der aktuellen Aufstellung haben wir ein breites Angebot mit vielen kleinen Abteilungen. Dies können wir unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht in der erforderlichen Qualität aufrechterhalten. Deshalb werden wir in enger Abstimmung mit allen Beteiligten eine Umstrukturierung auf den Weg bringen“, so Lullmann weiter. Zentral soll dabei die stationäre Versorgung mit einer ambulanten fachärztlichen Versorgung verzahnt werden. Der Verbund der Niels-Stensen-Kliniken hat für die Umstrukturierung eine Unterstützung des Landes Niedersachsen beantragt. Die Finanzmittel sind für die Konzeptumsetzung gedacht. Darüber hinaus wurden Zuschüsse für die bauliche Veränderung des Krankenhauses beantragt.
Das zukünftige Versorgungskonzept beinhaltet folgende Maßnahmen, die vorbehaltlich einer Verständigung mit dem Land ab April 2023 sukzessive umgesetzt werden sollen:
- Das Marienhospital Ankum-Bersenbrück wird weiterhin eine stationäre Versorgung anbieten und stärker als bisher alle ambulanten fachärztlichen Leistungen bündeln und ausbauen, insbesondere im Bereich Innere Medizin, Gastroenterologie und Orthopädie.
- Das Krankenhaus wird zukünftig als Belegkrankenhaus geführt mit 15stationären Betten (aktuell eine Belegung von durchschnittlich 60 Betten). Schwerpunkt des Angebots werden neben der Behandlung von internistischen Erkrankungen geplante chirurgische und orthopädische Eingriffe bilden.
- Betrieb eines ambulanten / kurzstationärenOperationszentrums mit 3 OP-Sälen, 2 Endoskopie-Räumen, tagesklinischer Struktur, Röntgen
- Enge medizinische Kooperation im Verbund der Niels-Stensen-Kliniken für größere Eingriffe
- Die Geburtshilfe und Frauenheilkunde, aktuell belegärztlich geführt, kann auf Grundlage des Konzepts am Standort Ankum-Bersenbrück nicht mehr angeboten werden. Eine Abteilung für Geburtshilfe wird voraussichtlich im Christlichen Krankenhaus Quakenbrück neu aufgebaut.
- Ausbau des pflegerischen Angebots am Standort
- Aufbau einer solitären Kurzzeitpflege sowie ggf. weiterer Pflegeeinrichtungen
- Ausbau der Kooperation mit regionalen Anbietern des Gesundheits- und Sozialwesens
- Der Altbau des Krankenhauses wird kurzfristig zurückgebaut und es wird ein neuer Haupteingang geschaffen. Das verbleibende Gebäude wird für die neuen genannten Nutzungen umgebaut und angepasst.
Im Marienhospital Ankum-Bersenbrück werden nach Umsetzung der Umstrukturierungsmaßnahmen ca. 100 Mitarbeitende arbeiten. Es gibt vielfältige Gesprächsangebote der Führungskräfte und Geschäftsführung an die aktuell 350 Mitarbeitenden des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück. Mitarbeitende erhalten ein Angebot für eine Weiterbeschäftigung innerhalb des Niels-Stensen-Verbunds in Ankum oder an anderen Standorten. Neben den verbundsinternen Angeboten wird es zudem in Kooperation mit dem Christlichen Krankenhaus Quakenbrück auch Angebote an Mitarbeitende für einen Einsatz in Quakenbrück geben.
„Für unsere Kolleginnen und Kollegen in der Pflege, Ärzteschaft und in der Verwaltung erfordert dieser Schritt eine große – teils auch räumliche – Veränderungsbereitschaft. Wir möchten diesen Veränderungsprozess in Ankum jetzt zusammen mit den Mitarbeitenden aber auch mit den niedergelassenen Ärzten, Vertretern der Kommunen, des Landkreises, der Kirchengemeinde und des Landes gestalten“, so Lullmann.
Die Niels-Stensen-Kliniken nehmen mit diesem Konzept eine Vorreiterrolle im Flächenland Niedersachsen ein. Durch das enge Netzwerk bei der ambulanten sowie stationären fachärztlichen Versorgung können für Patienten in Ankum, Bersenbrück und Umgebung möglichst kurze Wege gewährleistet werden.